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Raša

Koordinaten: 45° 4'51.26"N, 14° 5'7.13"E

Die Bergbausiedlung Raša (Arsia) hat eine ganz eigentümliche Geschichte. Die Steinkohlelagerstätten in der Nähe von Labin waren schon in der Monarchie bekannt und wurden ausgebeutet. Ende des 19. Jhdts betrug die Förderung 90.000 Tonnen pro Jahr. 1937 eröffnete Mussolini hier am trocken gelegten Krapansee die von ihm in Auftrag gegebene Stadt Raša. Die Pläne für die Anlage der Bergbausiedlung stammten vom italienischen Architekten Gustavo Pulitzer Finale. Eine Stadt samt Infrastruktur wurde in 547 Tagen aus dem Boden gestampft. Die Jahresproduktion zu dieser Zeit betrug bereits über 730.000 Tonnen. Den Bergbauarbeitern ging nichts ab, abgesehen von einer gesicherten Zukunft, denn es war politisch eine unsichere Zeit. Istrien war italienisch und damit faschistisch. Viele italienische Arbeiter wurden hier angesiedelt, aber nach 1945 begann für sie eine dramatische Aussiedlung. Der Bergbau wurde 1966 eingestellt.
 
Kirche der Hl. Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute.
 
Die Dachkonstruktion soll dem stützenden Gewölbe eines Stollens nachempfunden sein. Man liest aber auch, dass es sich um einen umgedrehten Hunt (Förderwagen) handeln soll. Mit einem umgedrehten Hunt, der keine Kohle mehr aufnehmen kann, assoziiiert man aber eher Niedergang und also gefällt mir die Stollen-Version besser.
 
Neben der Kirche ist ein Zug mit Hunten und einem Kabinenwagen aufgestellt.
 
Blick auf den Hauptplatz (Trg Republike) mit dem Tor in die Oberstadt (links der Mitte), jenem Teil, in dem die Bergbau-Verwaltung ihren Sitz hatte. Vom Zentrum im Tal nach oben und unten ausgehend sind die Wohnbauten der Stadt angelegt. 10.000 Einwohner hatte die Stadt 1938, heute leben hier nur mehr ein Drittel und das nicht vom Bergbau. Es wird hier nur mehr gewohnt, die Jobs hat man großteils in Labin.
 
Trg Republike mit dem "Hotel Central" und einem Vorbau, in dem ein Café untergebracht ist. Es hat seinen eigenen, seltsamen Reiz, hier einen Kaffee zu trinken und die Atmosphäre auf sich einwirken zu lassen.
 
Auch auf dem Trg Republike steht ein Hunt mit einem Pressluftbohrer als Denkmal.
 
Rathaus
 
Die Wohnanlage im Norden der Stadt
 
Das ehemalige Heizkraftwerk der Stadt, das nun leer steht und dem Verfall preisgegeben ist.
Aufnahmen: 12.04.2017
Quellen:
Tourismusverband der Gemeinde Raša (mit einigen historischen Aufnahmen)
Wikipedia: Raša
Istrianet: Raša - Arsia (mit einigen historischen Aufnahmen)
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